Das alljährliche internationale highlight, unser Länderkampf gegen die Kollegen vom Presse Golf Club Bayern, endete diesmal nach längerer Unterbrechung wieder einmal mit einem Auswärtssieg! Im GC Bergkramerhof in Wolfratshausen in der Nähe von München besiegte unser Team die Auswahl aus dem Freistaat mit 663:650 Punkten. Soweit die erfreulichen, rein sportlichen Fakten. Doch darüber hinaus gibt es weit mehr zu berichten.
Zunächst einmal irritierte die Tatsache, dass es diesmal einiger Überredungskünste, vieler Anrufe und persönlicher Bemühungen bedurfte, um ein Team mit 20 Spielerinnen und Spielern nominieren zu können. Bei stets „explodierenden“ Teilnehmerzahlen unserer Ligaturniere erschien dieses Phänomen umso unerklärlicher.
Und dann erfasste uns schon bei der Proberunde ungläubiges Erstaunen über die Charakteristika des Golfplatzes, der als „erste ökologische Golfanlage“ Deutschlands angepriesen wird. Ein Platz mit einem sicherlich interessanten layout in schöner Umgebung, großzügigen Übungsanlagen und einem sehr gemütliche Clubrestaurant und mit mehreren nicht alltäglichen Besonderheiten. Der Kurs ist absolut naturbelassen, es wird mit keinerlei Kunstdünger gearbeitet, die zahlreichen als „Roughzonen“ bezeichneten ungemähten Flächen der Anlage dürfen nicht betreten werden, im Prinzip werden sie wie (nicht gekennzeichnete) Biotope behandelt. Auch wenn es sich eigentlich um ganz „normale“ Blumen- bzw. Unkrautwiesen handelt, darf dort nicht gespielt werden und es dürfen auch keine Bälle gesucht werden. Die Bunker sind ebenfalls „naturbelassen“, aber den größten Einfluss hat dieser „Ökoschmäh“ auf den Zustand der Grüns. Diese präsentierten sich mit derart vielen kahlen und unebenen Stellen, sodass sich das Putten zu einem reinen Glücksspiel entwickelte. Drei- und Vierputts waren in den folgenden Tagen keine Ausnahme.
Weiters erstaunten uns die Aussagen des Betreibers der Anlage, ein streitbarer Münchner Rechtsanwalt, dass wegen Unstimmigkeiten mit den Grundbesitzern der Platz mit Jahresende geschlossen wird. Was dann passiert ist noch offen, von Rückbau zu einem 9-Loch-Platz bis Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflächen ist alles möglich. Dieser besagte Rechtsanwalt hat übrigens während der lockdowns in der Corona-Pandemie den Platz offen gehalten, was in Bayern großes Aufsehen erregt hat und dem Image des Golfsports und der Golfer nicht eben zuträglich war.
Warum gerade dieser Golfclub für unseren Länderkampf gewählt wurde, kam selbst vielen Spielern unserer Gastgeber „spanisch“ vor. Angeblich hat er sich bis zu dieser Saison in gutem Zustand befunden.
Um es zusammen zu fassen – dieses Golferlebnis war wirklich sehr speziell und originell, aber „wettkampftechnisch“ waren die Bedingungen für alle gleich und unsere bayerischen Freunde waren sehr bemüht, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, wie die geselligen Runden am Abend im Clubrestaurant und in einem typisch bayrischen Wirtshaus in Wolfratshausen bewiesen. Und, um es klar festzuhalten – es war eine schöne Veranstaltung mit einem für die M.G.A. sehr positiven Ausgang!
Damit zum Sportlichen: Am ersten Tag wurde wie immer ein Chapman-Vierer gespielt. Für die Wertung zählten die jeweils besten zwei Brutto- und vier Nettoergebnisse. Unsere Paarungen ergänzten sich insgesamt ausgezeichnet und lieferten bei spätsommerlichem Schönwetter sehr ausgeglichene und gute Scores ab. Brutto lieferten die Schladminger Oldies Rudi Horn und Andy Schwab verlässlich 30 Punkte ab. Netto brillierte das „high handicap“-Duo Oliver Pokorny und Rene Denk mit dem Tagesbestscore von 42 Punkten. Damit ging die M.G.A. nach Tag 1 bereits mit 11 Punkten Vorsprung in Führung.
Wesentlich knapper verlief dann der zweite Tag mit den Einzelspielen, von denen die jeweils besten drei Brutto- und zwölf Nettoergebnisse gewertet wurden. Rudi Horn und Edi Ballnik sorgten mit jeweils 29 Punkten für die besten Bruttoscores, die von der eigens aus Liechtenstein angereisten Mirjam Fassold mit 21 Punkten ergänzt wurden. Im Netto gelang Oliver Pokorny bei einem seiner ersten Einsätze für die M.G.A. das Spitzenresultat mit 36 Punkten. Ein mehr als gelungener Einstand des Chefredakteurs der „Steirer-Krone“! Die weiteren Topränge belegten Captain Erich Weiss mit 34 und Karin Spöck mit 33 Zählern. Die Tageswertung ergab schließlich einen denkbar knappen Überhang von 2 Punkten für die M.G.A.! Somit ergab sich für das Endergebnis ein Vorsprung von 13 Punkten für die M.G.A. und der Pokal bleibt im Lande!
Alle, die dabei waren, freuen sich schon auf die Neuauflage 2023, diesmal wieder in Österreich. Der Bitte vieler unserer bayerischen Freunde, einen weniger „originellen „Platz“ dafür auszusuchen, werden wir sicherlich gerne nach kommen…