Da blieben einige Lederhosen in Bad Ischl…
In Bad Ischl ist ja bekanntlich die imperiale Vergangenheit immer noch allgegenwärtig, wie sich die Teilnehmer des Länderkampfes der Mediengolfer aus Bayern und Österreich eindrücklich überzeugen konnten. Außerdem ist die Metropole des Salzkammerguts ein Zentrum der Trachtenmode und das Tragen des Dirndls oder der Lederhose etwas durchaus Alltägliches. Dieser Tage sind aber noch einige Lederhosen dazu gekommen, denn die haben wir unseren Freunden vom Presse Golf Club Bayern wieder einmal gehörig ausgezogen. Die M.G.A. gewann die Traditionsveranstaltung diesmal mit einem Vorsprung von 74 Punkten, kam damit dem Rekordergebnis von Schladming 2021 recht nahe und feierte bereits den dritten Sieg in Folge!
Nach einer verregneten Proberunde (in Ischl ja nichts Ungewöhnliches) gab es an den Bewerbstagen standesgemäßes Kaiserwetter. Und dieses beflügelte offenbar die M.G.A.-Golfer schon am ersten Tag im Chapman Vierer zu tollen Leistungen, die bereits zur Halbzeit einen beruhigenden Vorsprung von 25 Punkten einbrachten. Offenbar nutzte im Vierer auch eine taktische Strategie, weil die zahlreichen Mann/Frau-Kombinationen gerade im Chapman-Format Vorteile bringen, die von den Bayern, scheint´s, nicht erkannt wurden. So erzielten Dorothea Lahner und ihr Herzbube Edi Ballnik mit 31 Punkten das beste Bruttoergebnis und im Netto erspielten Karin Spöck und Captain Erich Weiss mit 38 Zählern das Tagesbestscore.
Eine sehr informative und lehrreiche Stadtführung, die unser local hero und Mitorganisator Horst Kuprian höchstpersönlich abhielt, leitete zum gesellschaftlichen Höhepunkt über – dem Gala-Dinner in der Esplanade der weltberühmten ehemaligen „k.u.k Hofzuckerbäckerei Zauner“. Alle waren nicht nur vom Ambiente und den kulinarischen Köstlichkeiten begeistert, auch die Anwesenheit von Dr. Elisabeth Schweeger, der künstlerischen Leiterin der „Europäischen Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl“, die ein Referat zu dieser kulturellen Großveranstaltung hielt, wertete den gelungenen Abend immens auf.
Zurück zum Sportlichen: Am zweiten Tag machten sich die Bayern noch gewisse Hoffnungen, im Einzel den Spieß umzudrehen. Tatsächlich machten sie in der Bruttowertung, die von Christian Fellner mit 34 Punkten (2 über Par) angeführt wurde, einige Punkte gut. Doch im Netto knallte unser Team eine in diesem Ausmaß nicht erwartbare Sonderleistung auf die Fairways und Grüns des GC Salzkammergut: Man musste schon mindestens 33 Punkte spielen, um in die Wertung der 12 besten Ergebnisse zu kommen! Angeführt von einer überragenden Elfi Schenkel, die trotz einer Magenverstimmung 41 Punkte sammelte, deklassierten wir die Bayern im Netto geradezu und spielten im Schnitt um 4,5 Punkte mehr als unsere Gegner.
Damit war klar – bei der anschließenden Siegerehrung im Clubrestaurant, das ebenfalls für köstliche Speis und ebensolchen Trank sorgte, musste erneut PGC-Captain Peter von Oppen unserem Captain Erich Weiss den Pokal überreichen!
So weit, so erfreulich und erfolgreich. Dazu aber noch einige Anmerkungen:
Was positiv auffiel:
Da es in unserem Team einige (teils sehr) kurzfristige Absagen gab, war die Suche nach Ersatz eher mühsam. Umso mehr ist es Andy Schwab, der noch während eines USA-Aufenthalts seine Zusage erteilte, und auch Elgar Zelesner zu danken, dass wir noch in letzter Sekunde zwei Spieler für die Brutto-Wertung rekrutieren konnten. Dass wir im Netto so überragend reüssierten, ist zwei Faktoren zuzuschreiben: erstens waren diesmal die Damen das stärkere Geschlecht, führten doch drei M.G.A.-Mädels die Einzel-Nettowertung an. Und zweitens agierten fast alle in unserem Team weit stärker als in den Liga-Turnieren bisher.
Was (leider) negativ auffiel:
Dass viele M.G.A.-Mitglieder, die „angebettelt“ wurden, für ausgefallene Spieler einzuspringen, mit teils fadenscheinigen Gründen absagten. Schon verstörend, wenn zwei Herren (einer davon sogar Teil des bei der EMGJ erfolgreichen M.G.A.-Nationalteams) am selben Tag eine Privatrunde im nahen Mondsee einem Start in Bad Ischl vorzogen…
Nicht in unserem Bereich liegend, aber für die Organisation und vor allem für das davon betroffene Clubsekretariat extrem unangenehm waren viele kurzfristige Aufstellungsänderungen unserer Freunde aus Bayern, die für ein regelrechtes Startzeiten-Wirrwarr sorgten.
Bleibt unterm Strich: Ischl hat jetzt ein paar Lederhosen mehr und der Pokal verstaubt wieder für ein Jahr im M.G.A.-Depot in Graz!